Medienmitteilung der Linthverwaltung
Richtlinien für den Umgang mit Neophyten beim Linthwerk
Im Rahmen des Projekts «Hochwasserschutz Linth 2000» wurden die Voraussetzungen für die Entwicklung einer artenreichen Vegetation auf den Flächen des Linthwerks geschaffen. Die Besucher schätzen die neue Pflanzenvielfalt am Escher- und Linthkanal, treffen aber auch auf unerwünschte Neophyten. Die Linthverwaltung überwacht und lenkt diese Vorkommen schon seit Jahren. Jetzt wurden verbindliche Richtlinien festgelegt.
Speziell im Herbst führen die zu den Neophyten gehörenden auffällig blühenden Goldruten, der Sommerflieder und die Springkräuter zu besorgten Anfragen aus der Bevölkerung: Die Linthverwaltung stellt eine zunehmende Sensibilisierung für dieses Thema fest. Das Linthwerk unternimmt seit Jahren grosse Anstrengungen zur Entwicklung und Förderung der Natur. Gleichzeitig geht sie mit regelmässigen Kontrollen und Massnahmen gegen unerwünschte Arten vor. Ein «neophytenfreies» Linthwerk wird es zwar nie geben, aber man kann die Vorkommen kontrollieren und regulieren.
Bereits während der Realisierung des «Hochwasserschutzprojekts Linth 2000» wurden die Neophyten kontrolliert, die daraus gewonnenen Erkenntnisse festgehalten und Massnahmen gegen eine unerwünschte Ausbreitung angeordnet. Heute werden sowohl die Sicherheit wie die Entwicklung der natürlichen Flächen des Linthwerks mit einem dauerhaften Monitoring überwacht. Dazu gehören die Gewässer, die Vegetation, die Lebensräume für Flora und Fauna sowie die Vorkommen der Neophyten. Die Ergebnisse dieser Überwachung und die systematischen Beobachtungen der Linthaufseher werden in einem Jahressicherheitsbericht zusammengefasst und bewertet. Sofern erforderlich werden auf dieser Grundlage konkrete Massnahmen ergriffen.
Anfang Jahr hat die Linthverwaltung beschlossen, die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit Neophyten und unerwünschten Pflanzen auf den Flächen des Linthwerks in einem Konzept festzuhalten. Die daraus abgeleiteten Richtlinien, die auf konkreten Erfahrungen und einem praxisorientierten Vorgehen basieren, sind mit den zuständigen Amtsstellen der angrenzenden Kantone abgesprochen.
Die seit Jahren praktizierten Massnahmen zur Regulierung der Vorkommen von Neophyten haben sich beim Linthwerk bewährt. Einerseits werden die unerwünschten Arten durch Ausgraben und durch das Beseitigen des Schnittguts minimiert, anderseits werden am gleichen Ort erwünschte Pflanzen gezielt gefördert.
Nur in Ausnahmefällen sind grössere Eingriffe nötig, aktuell an drei Standorten im Umfeld des Escherkanals. Dort werden in diesem Herbst in einer koordinierten Aktion zwischen dem Kanton Glarus und den Anstössern grössere Vorkommen des japanischen Knöterichs ausgegraben und vorschriftsgemäss entsorgt.
Umgang mit Neophyten und unerwünschten Pflanzen (PDF) >
28.09.15 / Pressestelle Linthwerk, Lachen